Am 31. März 2000 wurde der letzte Industriebetrieb an der Geesteschleife geschlossen. Über Jahrzehnte arbeiteten bis zu 60 Beschäftigte in dem Kalksandsteinwerk, das im Jahre 1904 in Betrieb gegangen war. Davon waren zum Produktionsende nur noch sechs übrig geblieben.

Als Carl Kistner 1908 Vorsitzender des Reichsverbandes der noch jungen deutschen Kalksandsteinindustrie war, wurden Steine hergestellt, die ein Bauarbeiter bewegen konnte. Auch als die zerbombte Fabrik nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, stand die Handarbeit noch im Mittelpunkt. "70 bis 80 Prozent der Gebäude in der Stadt wurden nach dem Krieg mit Kalksandstein aus unserem Werk gebaut", schätzt Wolfdietrich Kistner.

"Mischen, pressen, härten" - am Herstellungsprinzip hat sich in knapp 100 Jahren kaum etwas geändert. Aber in den letzten zehn Betriebsjahren wurden immer größere Formate verlangt, die sich an diesem Standort schon aus Platzgründen nicht mehr fertigen ließen.

Quelle: Nordsee-Zeitung vom 18.02.2000
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